ADFC testete die Umweltspuren in Düsseldorf

Etwa 50 Radfahrer haben sich am Test der Umweltspur des ADFC am Montagmorgen beteiligt. Foto: David Young

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Vom Goldstandard, der Protected Bike Lane – dem geschützten Radweg, sind sie weit entfernt. Dennoch sehen Radfahrerinnen und Radfahrer ein positives Signal in den Düsseldorfer Umweltspuren.

Schneller mit dem Rad? Auf jeden Fall! Berufsverkehr ist Pendler-Alltag. Fotos: ADFC Düsseldorf
Schneller mit dem Rad? Auf jeden Fall! Berufsverkehr ist Pendler-Alltag. Fotos: ADFC Düsseldorf
Als sich 50 Radfahrerinnen und Radfahrer am ersten Tag nach den Herbstferien zur morgendlichen Pendler-RushHour getroffen haben, um die neue und heiß diskutierte dritte Düsseldorfer Umweltspur zu testen, war das Medien-Interesse groß. Schließlich handelt es sich bei dieser neuen Umweltspur wieder um ein Pendler-Einfallstor in die Düsseldorfer Innenstadt. Der Autoverkehr ist hier dicht und drängelig. Alle haben es eilig, deshalb wollten die Radfahrer testen, ob sie auch sie auf dem Weg zur Arbeit im Berufsverkehr gut zurechtkommen.

Die zentrale Frage war: Bieten die Umweltspuren Vorteile für den Radverkehr? Trotz aller Kontroversen – der ADFC Düsseldorf begrüßt die dritte Umweltspur grundsätzlich als Pilotversuch, der die Verkehrsfläche zu Gunsten von ÖPNV und Radverkehr neu verteilt. „Fahrradfahrende sind zentraler Teil des Umweltverbunds – ohne deutliche Steigerung gibt es absehbar keine bessere Luft in den Städten“, so LerkeTyra, stv. Vorsitzende des Düsseldorfer ADFC. „Positiv ist, dass Radverkehr und Busse Vorrang bekommen und an Staus vorbeiziehen können”.

“Ob das als Süd-Nord Achse interessant und gut fahrbar auch für den Radverkehr wird, bleibt abzuwarten”, meint Lerke Tyra. “Die Menge von ÖPNV-Fahrzeugen – dazu werden auch die Taxis gezählt – und das Fahrtempo werden für Alltagsradler*innen entscheidende Faktoren für die Bereitschaft sein, die neue Umweltspur zu nutzen. Ob und wie das Miteinander auf der Umweltspur funktioniert, ebenso wie Schlussfolgerungen für künftige Planungen, werden wir positiv kritisch begleiten.”

Die 3. Umweltspur liegt auf der stark befahrenen Nord-Süd-Achse Richtung Innenstadt. Foto: ADFC Düsseldorf
Die 3. Umweltspur liegt auf der stark befahrenen Nord-Süd-Achse Richtung Innenstadt. Foto: ADFC Düsseldorf
Um den Goldstandard für Radinfrastruktur handelt es sich bei den Düsseldorfer Umweltspuren nicht. Für den ADFC ist wichtig, dass zukünftig breite und mit Barrieren vom Autoverkehr abgetrennte Radwege – auf denen z.B. auch Kinder und sicher fahren können – die Norm für den Radverkehr werden. Dabei handelt es sich um sogenannte “Protected Bike Lanes”.

Protected Bike Lanes (kurz: PBL, deutsch: Geschützte Radfahrstreifen) sind ein vom ADFC aus Nordamerika importiertes Konzept, mit dem Kommunen schnell und günstig Platz für komfortablen Radverkehr schaffen können. Grob gesagt: Man nimmt dem Autoverkehr eine Spur weg – und legt darauf einen mindestens zwei Meter breiten, geschützten Radfahrstreifen an. Durch eine aufgemalte Pufferzone von mindestens 85 Zentimetern und eine schnell aufzubringende bauliche Barriere (Poller, Blumenkübel, Betonelemente o.ä.) schützt man die neue Radspur vor dem Überfahren und Zuparken durch den Autoverkehr. Vom Fußweg sind PBL meist durch die Bordsteinkante getrennt. In den USA werden die neuen Radspuren in der Regel zusätzlich durch eine Signalfarbe hervorgehoben. Diese Methode besticht dadurch, dass sie im Unterschied zu baulichen Radwegen günstig und schnell umzusetzen – und bei Bedarf schnell weiterentwickelbar ist.

Quelle: ADFC NRW https://www.adfc-nrw.de/aktuelles/aktuelles/article/adfc-testete-die-umweltspuren-in-duesseldorf.html

Medienberichterstattung zur Düsseldorfer Umweltspur

ADFC testet Düsseldorfer Umweltspur

Umweltspur – weniger Staus als erwartet

ADFC test Umweltspur – WDR Radio

Trotz Kritik – Düsseldorf hält an Umweltspur fest


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