What a Trip – hier geht es nicht um den Rausch durch Alkohol oder Drogen, auch wenn uns das im ersten Moment einfällt. John Lennon von den Beatles wurde nachgesagt, das der Song “Lucy in the Sky with Diamonds” bei einem seiner LSD-Trips entstanden wäre, zumal sich die Buchstaben LSD im Songtitel verbergen und der Liedtext, der eine farbenfrohe und traumhafte Fantasiewelt beschreibt, entsprechend interpretiert werden könnte. John Lennon hat dies aber immer bestritten. Der Song “Cocain” wird von Eric Clapton als “Anti-Drogen-Song” bezeichnet. Wegen der Doppeldeutigkeit trug er ihn aber lange Zeit nicht in der Öffentlichkeit vor. Die Musik von Pink Floyd in ihrer “psychodelischen” Schaffensphase lässt auch etliche Interpretationen zu, zumal Syd Barett aufgrund seines maßlosen Drogenkonsums und der psychischen Probleme aus der Band ausschied und früh verstarb.
Genug mit dem Abschweifen, hier geht es nicht um gesteigerte Wahrnehmung und einem Rausch der Sinne während dem Radfahren, sondern einfach nur um einen Trip (eine Reise) mit dem Fahrrad, aber was für eine!
Start in Voerde, auf nach Dinslaken zum 2. Treffpunkt. Durch Dinslaken entlang der Emscher am Hardtfeld vorbei zur HOAG. Dort die erste Verschnaufpause. Den Mattlerbusch durchquert, am Golfclub Röttgersbach entlang, von hier einen sehr schönen Ausblick auf die Hochöfen von Thyssenkrupp. Entlang der Kleinen Emscher zum Rhein-Herne-Kanal. Bis hier alles schön und ohne Störungen oder Auffälligkeiten. So wie immer, nur das es nicht regnete sondern die Sonne schien.
Als wir den Kanal an der Schleuse querten ahnte ich bereits was uns erwartet – ein matschiger Weg mit riesigen, tiefen Pfützen entlang des Kanals. Die einen versuchten den Pfützen auszuweichen, die anderen fuhren einfach mitten durch – jedem das seine. Das waren keine wasserbindenden Oberflächen, das waren Pfützen bildende Oberflächen. Von nun an radelten wir oft auf tiefen, schlammigen Wegen – bloß nicht absteigen, bloß nicht fallen – Augen zu und durch! What a Trip!
Hatten sich bis hierher nur 2 kleinere Pannen ereignet – eine Schutzblechstrebe die sich gelöst hatte konnte durch einen Kabelbinder fixiert werden und ein “LowRider Ständer” der klapperte – war alles in Ordnung. An der Ruhr die nächste Pause – Sonnenschein pur, ein toller Ausblick auf die Hochwasser führende Ruhr, blaues Wasser, blau leuchtender Himmel, grüne Wiesen – sehr schön.
Bei der Abfahrt stellte NN fest, das die Luft seinen hinteren Reifen verlassen hatte. Schnell sammelte sich ein Team von Experten um mit Rat und Tat beiseite zu stehen und dem
Unheil ein Ende zu bereiten. Pedelec, Kettenschutz, Nabenschaltung – da wollte niemand das Hinterrad ausbauen sondern lieber den Schlauch am lebenden Objekt wieder zusammenflicken – wenig Erfolg versprechend. Nach einiger Zeit entscheiden sich die Helfer das Rad auf den Kopf zu stellen um dem Übel besser begegnen zu können. Irgendwie war aber der Wurm drin … es ging nicht voran. Nach einiger Überlegung entscheid sich NN, das der Schlauch zerschnitten werden dürfe und ein Schlauch mit 2 Enden eingesetzt wird. Danach ging der Reparatur Fortschritt schnell voran. Nur noch die verstreuten Werkzeuge und Teile einsammeln und die Tour konnte wie geplant fortgesetzt werden. What a Trip!
Ohne weitere Vorfälle erreichte die Gruppe Schollins Snack Garage. Nu ja, es war eine Bäckerei wie viele andere auch, nur das es nebenan eine umgebaute Garage gab in der Bänke und Tische standen – eine
Außengastronomie, die auch bei Regen benutzt werden kann, nicht schlecht. Das freundliche Personal bediente uns freundlich und zügig, daher konnte der Tourenleiter die Pause verkürzen und die Teilnehmenden früher wie geplant zum Aufbruch motivieren.
Irgendwie gelang es dem Tourenleiter zwischendurch immer wieder uns über jeden verfügbaren matschigen Weg Richtung Heimat zu führen. Ich glaube, der Tourenleiter hat keinen schlecht befahrbaren Weg auf dieser Tour ausgelassen – aber schön war es dennoch. Danke!