„Das weltweit ambitionierteste Radwegeprojekt“, sagt der ADFC über die geplante Verbindung zwischen Duisburg und Hamm. Ein Teil ist schon fertig.
Ab und zu muss man den Leuten sagen, was Gutes direkt vor ihrer Haustür passiert: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat den Radschnellweg Ruhr in Nordrhein-Westfalen als das „weltweit ambitionierteste Radwegeprojekt“ gelobt. Er solle die Stauregion Nummer 1 ganz erheblich vom Autoverkehr entlasten, sagte eine Sprecherin des ADFC. Der Bau geht schrittweise voran. Zwischen Mülheim und Essen sei der Radschnellweg bereits „eine großzügige Einladung dafür, das Auto stehen zu lassen“. Der Radschnellweg ist Deutschlands größtes Radweg-Projekt und soll auf insgesamt 101 Kilometern zwischen Duisburg und Hamm verlaufen.
Bauarbeiten und weitere Planungen schreiten voran: Aktuell wird in Mülheim an der Ruhrbrücke bis Campus Hochschule Ruhr-West gearbeitet. In den nächsten Wochen und Monaten soll mit dem Bau in Gelsenkirchen gestartet werden. Voraussichtlich Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres soll auch mit dem Bau der Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard in Essen begonnen werden.
Mehr Bundesmittel gefordert
Aus Sicht des Fahrrad-Clubs passiert in der Politik aber zu wenig, um das Radfahren in Deutschland zu fördern. Auch der Dieselgipfel habe für den Radwegebau bisher keine Verbesserungen gebracht, sagte die Sprecherin. Eine größere Unterstützung für Radfahrer war bei dem Treffen von Politik und Autoindustrie im August 2018 eine der verabredeten Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung. „Wir fordern 800 Millionen Euro Bundesmittel für das Rad – das sind 10 Euro pro Einwohner und Jahr“, sagte die Sprecherin.
Wie sieht es mit den übrigen Radschnellweg-Projekten in NRW aus?
Radschnellweg Aachen – Herzogenrath: Laut NRW-Verkehrsministerium wird eine Planungsvereinbarung zwischen Landesbetrieb Straßenbau und Städteregion Aachen zur Übernahme der Planung durch die Städteregion vorbereitet.
Radschnellweg Köln – Frechen: Die Fertigstellung der Machbarkeitsstudie einschließlich Vorplanung durch die Kommunen steht absehbar bevor (Stand 02/2018).
Radschnellweg Neuss – Düsseldorf – Monheim/Langenfeld: Monheim will seinen Radschnellweg in kommunaler Baulast selbst bauen und betreiben. Düsseldorf bereitet eine europaweite Ausschreibung für die Planung vor.
RS 2 Westmünsterland (Kreis Borken): Die Planung eines ersten Bauabschnittes Bocholt-Rhede läuft. Die Städte Bocholt und Rhede betreiben die Planung.
RS 3 Ostwestfalen-Lippe:: Erster Abschnitt Löhne-Bad Oeynhausen ist in Planung. Bad Oeynhausen und Löhne betreiben die Planung.
Radschnellweg Gladbeck-Bottrop-Essen: Machbarkeitsstudie wurde im Juni 2017 vom Regionalverband Ruhr vorgestellt. Momentan wird die Studie noch um eine Nutzen-Kosten-Analyse ergänzt. „Diese wird in Kürze vorliegen“, sagte eine Sprecherin des Regionalverbandes Ruhr.
Quelle: Fahrrad-Club lobt Radschnellweg Ruhr in höchsten Tönen | nrz.de | Region