NRZ Plus: Radfahren auf dem Rathausplatz in Voerde bleibt weiter tabu

Der Rathausplatz in Voerde soll reine Fußgängerzone bleiben. Foto: Gerd Hermann / FFS FUNKE Foto Services

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Der Rathausplatz in Voerde soll reine Fußgängerzone bleiben. Foto: Gerd Hermann / FFS FUNKE Foto Services
Der Rathausplatz in Voerde soll reine Fußgängerzone bleiben. Foto: Gerd Hermann / FFS FUNKE Foto Services

VOERDE.  Arbeitskreis hat sich laut Beigeordnetem „einhellig“ gegen den Wunsch des ADFC nach einer Freigabe des Voerder Rathausplatzes ausgesprochen.

Die Stadt lehnt den Wunsch des ADFC Dinslaken-Voerde ab, den Rathausplatz für Radfahrer freizugeben. Selbst auf der Fläche vor dem Frankfurter Hauptbahnhof sei dies möglich, hatte Peter Diederichs, erster Vorsitzender des örtlichen Fahrradclubs, noch einmal argumentiert, als er sich vor einigen Tagen per Mail ans Rathaus nach dem Stand der Dinge erkundigte. Ohne Erfolg. Die Verwaltung habe das Ansinnen im Arbeitskreis „Sicherheit und Ordnung“, der nicht öffentlich tagt, behandelt, wie der Erste und Technische Beigeordnete Wilfried Limke auf Anfrage der NRZ erklärt. Das „einhellige“ Votum im Gremium war ihm zufolge negativ.

Mit der Neugestaltung des Marktplatzes wurden parkende Autos dort verbannt

Der Rathausplatz, mit dessen Neugestaltung parkende Autos von dort verbannt wurden, soll „verkehrsfrei“, sprich, wie ausgeschildert, reine Fußgängerzone bleiben. Dem schwächsten Glied „in der Benutzerkette“ solle der bestehende Freiraum gelassen werden. „Der Platz lebt davon, dass er rund um die Uhr bespielbar ist“, betont Limke. Der Arbeitskreis aus Vertretern von Verwaltung und Politik, in dem auch die Polizei gehört wird, sei der Auffassung, dass die Fläche in der jetzigen Nutzung gut funktioniere. Er verweist mit Blick auf die Sicherheit auch auf die Kinder, die sich gern am Wasserspiel im Schatten des riesigen Rheinpegels tummeln.

Beigeordneter: Vor der Radwegemarkierung müssen Schlaglöcher ausgebessert werden

Bisher noch kein Ergebnis gezeitigt hat die vor sechs Wochen geäußerte Ankündigung des Beigeordneten, dass die Stadt den an der Frankfurter Straße gelegenen Radweg an der Einmündung Bahnhofstraße rot einfärben und mit Piktogrammen versehen will. Die Kommune würde dies anstelle von Straßen.NRW tun. Der in dem Fall zuständige Landesbetrieb hatte Limke zufolge, wie berichtet, signalisiert, die Kosten dafür zu übernehmen. Das Material für die Arbeiten sei da, doch bevor es losgehen könne, müsse Straßen.NRW zunächst die Oberfläche vorbereiten, sprich die Schlaglöcher ausbessern – was nach Aussage Limkes von Anfang dieser Woche noch nicht erfolgt war. Der Beigeordnete signalisierte im NRZ-Gespräch die Bereitschaft, die vom ADFC auch für den Radweg im Bereich der Frankfurter Straße / Einmündung Hammweg geforderte Markierung „in einem Abwasch mitzumachen“ – auch da bei einer Kostenübernahme durch Straßen.NRW.

Stadt plant Querungshilfe für Radfahrer an der Frankfurter Straße

Im Fall der vom ADFC angemahnten Radwegemarkierung im Bereich Steinstraße / Frankfurter Straße indes will die Stadt noch nicht tätig werden. Limke argumentiert mit der Planung, etwa in Höhe der Steinstraße eine Querungshilfe für Radfahrer zu schaffen, und mit der noch vorzunehmenden Festsetzung, wo genau diese angelegt wird. Die Querung soll eine Alternative zum problematischen Übergang im Bereich Breiter Deich sein, von wo aus Radfahrer aus oder in Richtung Rheindörfer die viel befahrene Landstraße heute kreuzen. Bei der Realisierung hofft Voerde auf Mittel aus dem Landesförderprogramm „Grüne Infrastruktur“. Die Stadt habe das Vorhaben bei der Bezirksregierung vorgestellt und von dort positive Signale erhalten, es seien Mittel dafür in Aussicht gestellt worden, berichtet Limke. Zu der Frage des ADFC-Vorsitzenden Diederichs, ob an der Querungshilfe eine Bedarfsampel und warum eine solche nicht gleich an der Einmündung Breiter Deich vorgesehen wird, erklärt der Beigeordnete Folgendes: Die Fachleute würden „deutlich“ sagen, dass eine Ampel an diesem „neuralgischen Punkt“ – der Bereich sei aufgrund der unweit davon entfernten Kurve unübersichtlich – die Situation nicht verbessern werde. Vielmehr werde eine Sicherheit suggeriert, die nicht vorliege. An der neu geplanten Querungshilfe hält Limke eine Bedarfsampel für „nicht zwingend notwendig“, weil der Straßenraum weithin einsehbar sei.

Ablehnende Haltung im Rathaus zu Fahrradbegegnungsverkehr bleibt bestehen

Fest hält der Beigeordnete an seiner bereits vor sechs Wochen geäußerten Ablehnung, etwa auf dem Radweg an der Bahnhofstraße vom Bahnhof kommend bis zur katholischen Kirche am Akazienweg Fahrradbegegnungsverkehr zu ermöglichen. Damit möchte der ADFC ein mehrmaliges Queren der Straße vermeiden. Dies sei „nicht die Krönung allen Seins“, räumt Limke ein. Er weist aber auf die aus seiner Sicht bestehende Gefahr einer Unfallhäufung hin und bietet dem ADFC mit Blick auf die Suche nach einer möglichen anderen Lösung einen Ortstermin an.

Quelle: Radfahren auf dem Rathausplatz in Voerde bleibt weiter tabu


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